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Walzerzauber
Download: Programmflyer Oktober 2025 (PDF) | Programmflyer November-Dezember 2025 (PDF) | Links zu: CinéMayence bei facebook | Instagram
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Liebe Filmfreund/Innen,
Wie immer zeigen wir interessante Spiel- und Dokumentarfilme, die noch nicht in Mainz zu sehen waren. Zunächst ist noch einer der beiden Previews vor dem Filmstart, mit denen wir an der deutsch-französischen Woche des Institut français "Aux Arts!" beteiligen, zu sehen.
Die diesjährige Spielzeit beenden wir mit einem Highlight: Anlässlich der Jubiläumsaufführung seines großen Stummfilmerfolgs Ein Walzertraum (D 1925) im Staatstheater Mainz am 05./06.12.25 bietet das CinéMayence die beiden anderen, selten zu sehenden Walzerfilme des Regisseurs: Der Walzerkrieg (1933) und Les trois valses (F 1938). Les trois valses (Drei Walzer) wird zum ersten Mal in Deutschland in einer zu diesem Anlass neu deutsch untertitelten Sprachversion gezeigt.
Ludwig Berger, geboren 1892 in Mainz, war einer der führenden deutschen Film- und Theaterregisseure und der einzige Mainzer Filmemacher von internationalem Rang.
Mit besten Empfehlungen
Ihr CinéMayence-Team
Reservierung online: https://cinemayence.online/reservierung-online/
(reservierbar ab 30 Tage vor dem Termin)
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Das CinéMayence wird gefördert von der Stadt Mainz

Mo, 24. - Mi, 26.11. 20:00
Aux Arts! etc. – Semaine franco-allemande / Preview
Herz aus Eis (La Tour de Glace)
Spielfilm von Lucile Hadžihalilović, F/D 2025, OmU, 118 Min., FSK 12
In Kooperation mit dem Institut français und Dank an Grandfilm
Eine junge Ausreißerin findet in den 1970er-Jahren Unterschlupf in einem Filmstudio und gerät in den Bann einer mysteriösen Schauspielerin, die die von dem Mädchen verehrte Schneekönigin aus Hans Christian Andersens gleichnamigem Märchen verkörpert. An ihrer Seite steigt die junge Waise zur Schauspielerin auf und kommt der Diva und der von ihr gespielten Schneekönigin dabei gefährlich nahe.In Kooperation mit dem Institut français und Dank an Grandfilm
Liebt Jeanne die Schneekönigin genug, um das Opfer zu bringen, das diese von ihr verlangt?
Inspiriert von Hans Christian Andersens Märchen „Die Schneekönigin“ erzählt die preisgekrönte französische Regisseurin Lucile Hadžihalilović eine hypnotische Coming-of-Age-Geschichte zwischen Traum und Wirklichkeit.
Regiestatement
»Ich liebe die Märchen von Hans Christian Andersen. Ich finde viele von ihnen inspirierend und komplex – besonders Die Schneekönigin. Ich war fasziniert von der Frage, was eine Schneekönigin sein könnte und wie sie gleichzeitig real und archaisch bleiben kann. Ebenso spannend fand ich die Idee eines jungen Mädchens in der Hauptrolle, das mehr erlebt, als der Junge in der Originalversion. Die Geschichte enthält auch die Idee eines Spiegels, der vom Teufel geschaffen wurde und die Welt verzerrt widerspiegelt. Das fand ich irgendwie passend fürs Kino.«
Pressestimmen
„THE ICE TOWER ist ein erstes, wundersames Highlight dieser Berlinale. Ein Film von großer Schönheit, Eleganz und Mystik.“ Tip-Berlin.de „Mühelos zwischen Traum, Realität und Film-im-Film gleitend, ist dieses hypnotische Meisterwerk von absoluter Schönheit – erschaffen von einer Meisterin filmischer Traumwelten.“ The Observer
Verleihseite und Trailer: https://grandfilm.de/herz-aus-eis/

Do, 27. bis So, 30.11. 20:00
Argentinien / Einklang mit der Natur / Lebensgrundlagen
Gaucho Gaucho
Hybrider Dokumentarfilm von Michael Dwecks & Gregory Kershaws, USA/Argentinien 2024, Cinemascope s/w, OmU, 85 Min./
In den kargen Landschaften der Region Salta im Nordwesten von Argentinien lebt eine Gaucho-Gemeinschaft nach uralten Traditionen und im Einklang mit der Natur. In imposanten Schwarz-weiß-Bildern setzt der Film eine Gruppe charismatischer Figuren in Szene. Im Zentrum steht eine 17-Jährige, die sich in dieser Männerdomäne behauptet.
Die 17-jährige Guada ist fest entschlossen, in eine Männerdomäne einzudringen und Gaucha zu werden. Ermutigt von ihrem Vater trotzt sie Rollenklischees, geht unbeirrt ihren Weg und lässt sich weder von Pferdeabwürfen beim Rodeo noch lädierten Knochen abhalten. Ihr junger Vater Solano bringt ihrem Bruder voller Liebe und Ruhe die Ticks und Kniffe des traditionellen Handwerks bei. Und der graubärtige Lelo reflektiert über sein langes Leben.
Die visuell atemberaubende Mischung aus Dokumentation und nostalgischer Überhöhung fängt den Mikrokosmos der Gauchos als hermetische, faszinierend schöne Welt ein und lässt die Bruchlinien dieser Welt aufblitzen.
Das Zusammenleben der Gauchos mit den Pferden und Kühen beruht auf langjähriger Erfahrung und einem tiefgehenden Verständnis für die Tiere. Die Bedrohungen der Lebensgrundlagen dieser Menschen, des archaisch betriebenen Ackerbaus und des Viehs durch zunehmende Trockenheit, Dürreperioden und immer größer werdende Geierschwärme, scheinen in den faszinierenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen eindringlich durch.
Pressestimmen
»Die Protagonisten spielen sich selbst und verkörpern die Werte dieser tief verwurzelten Gegengesellschaft. Man merkt, dass die Regisseure vor den Dreharbeiten die Western John Fords studiert haben (...) Ihr Erzählgestus ist lebhaft konservativ, die Montage tritt zurück gegenüber einer ausdauernden Aufmerksamkeit, die den Momenten jeweils Integrität und Gewicht verleiht. Umso furioser wirken die Ausritte der Gauchos (und der 17-jährigen Gaucha!), in denen ihre Energie und ihre Seelen entfesselt werden.« (Gerhard Middin, epd-Film)
URL Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=JcAHi61y-GI
Filmseite des dt. Verleihs: https://rapideyemovies.de/gaucho-gaucho/
Filmseite des dt. Verleihs: https://rapideyemovies.de/gaucho-gaucho/

Mo, 1. bis Do, 4.12. 20:00
Internationale Zusammenarbeit
Der Helsinki Effekt
Dokumentarfilm von Arthur Franck, FIN/D/N, OmU; 93 Min., FSK: 6
Von 1973 bis 1975 fand in Helsinki die „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (KSZE) statt, bei der sich Ost und West auf den Status quo verständigten.
Der Film handelt von der Vorgeschichte und dem Verlauf dieses diplomatischen Ringens. Regisseur Franck bedient sich dabei inzwischen öffentlich zugänglichen Protokollen von Gesprächen zwischen dem US-Außenminister Henry Kissinger, dem sowjetischen Außenminister Andrei Gromyko und dem KPdSU-Generalsekretär Leonid Breschnew. Mittels Voice-AI lässt er deren Stimmen lebendig werden.
Der Film macht erst gar nicht den Versuch, das zähe Konferenzgeschehen historisch exakt zu rekonstruieren. Vielmehr montiert er den »faszinierenden und bizarren Austausch« der »politischen Superstars« anhand historischer Aufnahmen zu einem munteren Panoptikum. So sieht man Helmut Schmidt und Erich Honecker bei der Unterzeichnung einträchtig nebeneinandersitzen. Andere Teilnehmer werden von Müdigkeit übermannt, wenn besonders redselige Staatschefs am Mikrofon stehen.
Der Film verteidigt die Kunst der Diplomatie, auch wenn es weniger seine Thesen als vielmehr seine aufmerksamen Beobachtungen über die menschliche Grundierung von Weltpolitik sind, die ihn am stärksten auszeichnen.
Pressestimmen
»Was von „Der Helsinki Effekt“ bleibt, sind weniger seine Thesen als vielmehr sein aufmerksamer Blick auf die banale menschliche Basis von Weltpolitik. Eine Gruppe älterer Herren trifft sich in einem vermeintlich wenig bedeutsamen skandinavischen Land; man reißt flache Witze über die eigenen Gewichtsprobleme und ein Fernsehreporter rückt in einem scheinbar unbeobachteten Augenblick sein Toupet zurecht. Dann wird ein Dokument unterschrieben, und alles ändert sich.« (filmdienst)
Filmseite und Trailer: https://riseandshine-cinema.de/portfolio/der-helsinki-effekt/
Fr, 5. 20:00
Psychoanalytiker stellen Filme vor
Julieta
Spielfilm von Pedro Almodóvar, ES 2016, DF, 100 Min., FSK: ab 6.
Mainzer Psychoanalytisches Institut; Referent: Dr. Udo Porsch
Eintritt: 7,50 € (ermäßigt 5,50 €)
Mitten in Umzugsvorbereitungen kommt es für Julieta zu einer folgenreichen Begegnung auf der Straße. Sie trifft völlig unerwartet auf die ehemalige Freundin ihrer Tochter, zu der kein Kontakt besteht. Es beginnt eine Wiederkehr und intensiver Auseinandersetzung mit dem jahrelang offenbar notwendig Verdrängten und dem eingekapselten Verleugneten schmerzlicher Erlebnisse der eigenen Lebensgeschichte.
Mainzer Psychoanalytisches Institut; Referent: Dr. Udo Porsch
Eintritt: 7,50 € (ermäßigt 5,50 €)
Oscarpreisträger Pedro Almodóvar entfaltet in diesem berührenden Filmepos eindrucksvoll, wie Gegenwart und Vergangenheit, dysfunktionale Familiengeschichte und persönliche Erfahrungen untrennbar miteinander verflochten sind. Schuld und Leidenschaft, Liebe und Trauma, Begehren und Macht, Entfremdung und Verlust verdichten sich zu einem schonungslosen Gewahrwerden des eigenen Werdens und Gewordenseins. (Dr. Udo Porsch)
URL Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=H0dFKhJYaHE
Sa, 6. bis Mo, 8. 20:00
Fake News und Fakten
Hannah Arendt – Denken ist gefährlich
Dokumentarfilm von Chana Gazit und Jeff Bieber, D 2025, 90 Min., FSK: 12
Dokumentarfilm über Hannah Arendt (1906-1975) und ihre teilweise kontrovers diskutierten Schriften. Wie im Schulfernsehen älteren Datums werden dabei viele ihrer biografischen Stationen mit zeitgeschichtlichen Ereignissen verbunden und mit wichtigen Begegnungen und zentralen Strömungen in Politik, Philosophie und Kulturgeschichte ergänzt.
Die promovierte Philosophin Hannah Arendt (1906-1975), die schon als 14-Jährige Kants Kritiken liest, folgt zeitlebens ihrem Bedürfnis „verstehen zu müssen“. Hannah Arendt ist eine der bedeutendsten politischen Theoretikerinnen des 20. Jahrhunderts. Ihre Schriften zu Totalitarismus und Faschismus, zur 'Banalität des Bösen', zu Macht, Gewalt, Freiheit und individueller Verantwortung haben hochaktuelle Relevanz.
„Sie lebte, wir leben in einer Zeit, in der die Dinge keinen Sinn mehr ergeben“: Mit diesem Zitat, unterlegt mit Bildern u. a. vom Sturm auf das Kapitol 2021, zieht der Film zu Beginn eine Parallele zur Gegenwart, die die Aktualität von Arendts Werk etabliert. Vorwiegend schwarzweißes Bildmaterial aus Staats- und Privatarchiven – Wochenschauen, Spielfilme, Fotos und Filme aus der Zeit und den Orten von Arendts Leben – wird ergänzt durch gestellte Szenen, in denen das Erzählte unmittelbar zu geschehen scheint.
Pressestimmen
»Totalitäre Bewegungen entwerfen ein Lügengespinst der Propaganda, das darauf abzielt, den Unterschied zwischen Fakten und Fiktion, wahr und falsch zu nivellieren. Die Analysen der jüdischen Philosophin, die 1933 den Nazis entkam, sind noch immer brandaktuell. Die fesselnde Doku erinnert an eine hellsichtige, unerschrockene Denkerin. – 5 STERNE!“ « (cinema.de)
Verleihseite & Trailer: https://www.progress.film/de/filmverleih/hannah-arendt
Filmreihe Walzerzauber - Filme von Ludwig Berger
Ludwig Berger (1892 geboren in Mainz) war ein deutscher Film- und Theaterregisseur aus einer jüdischen Familie. Sein Theaterdebut gab er 1916 am Theater Mainz. Ab 1917 arbeitete Berger in Hamburg, Darmstadt und Berlin, wo er sich vor allem mit Shakespeare-Inszenierungen einen Namen machte. Daneben veröffentlichte er Märchenbücher, Gedichte und Dramen.
Sein Debüt als Filmregisseur gab Ludwig Berger 1920 mit der Calderon-Adaption "Der Richter von Zalamea". Für die von Erich Pommer geleitete Decla-Bioscop realisiert er bis 1923 drei weitere, hochrangig besetzte Filme nach eigenen Drehbüchern: "Der Roman der Christine von Herre" (1921), "Ein Glas Wasser" (1923). Der Erfolg von "Ein Walzertraum" (1925) brachte ihm eine Einladung in die USA. Nach mehrjährigem Engagement bei Paramount kehrte er zu Beginn der 1930er Jahre nach Deutschland zurück und machte sich mit Tonfilmoperetten einen Namen bis er, um zu überleben, nach Frankreich, England und Holland emigrierte. 1947 kehrte Ludwig Berger nach Deutschland zurück und lebte zurückgezogen in Schlangenbad. 1954 ging Berger zum Fernsehen, wo er zu den Pionieren des deutschen Fernsehspiels gehörte. Am 18. Mai 1969 starb Ludwig Berger in Schlangenbad.
1964 erhielt Berger das Filmband in Gold für sein langjähriges Wirken im deutschen Film.
Bio- und Filmografie: https://www.filmportal.de/person/ludwig-berger_424168cbc5aa4ee5a8606a9d1382df72
Anlässlich der Jubiläumsaufführung seines großen Stummfilmerfolgs EIN WALZERTRAUM (D 1925) im Staatstheater Mainz am 05./06.12.25 mit neuer sinfonischer Filmmusik von Diego Ramos Rodríguez (i.A. von ZDF/ARTE) bietet das CinéMayence die beiden anderen, selten zu sehenden, Walzerfilme des Regisseurs: WALZERKRIEG (1933) und LES TROIS VALSES (F 1938).
TROIS VALSES war seit mehr als 40 Jahren nicht mehr in Deutschland zu sehen und liegt nun frisch restauriert vor. Am Tag zuvor, 09.12.25, läuft DER WALZERKRIEG, ebenfalls in aktueller Restaurierung der Murnau-Stiftung.
Beide Filme werden im CinéMayence mit biographischen Einführungen angeboten.
Projekt Filmreihe Walzerzauber mit freundlicher Unterstützung
des Kulturdezernates der Landeshauptstadt Mainz
Di, 9.12. 20:00
Filmklassiker / Ludwig Berger - Filmreihe
Der Walzerkrieg
Regie: Ludwig Berger; D 1932/33, dt.OF, 90 Min.
Drehbuch: Hans Müller, Robert Liebmann; Kamera: Carl Hoffmann; Schnitt: Willy Zehn jun. Musik: Alois Melichar, Franz Grothe (Lieder)
Darsteller: Renate Müller (Kati Lanner), Willy Fritsch (Gustl), Paul Hörbiger (Josef Lanner), Adolf Wohlbrück (Johann Strauss), Rose Barsony (Tänzerin Ilonka), Theo Lingen (Sir Philips, Hofballmusikdirektor)
Der britische Hofballmusikdirektor Sir Philips ist auf dem Weg nach Wien. Er soll die "beste Walzerkapelle Wiens mit dem schlagfertigsten Walzerkomponisten und Dirigenten" an den Hof seiner Majestät nach London bringen. In Wien angekommen, erlebt Sir Philips einen historischen Moment der Musikgeschichte: nämlich wie Johann Strauss den traditionellen Walzer in Wien reformierte. Der junge Strauss (Adolf Wohlbrück) ist erster Geiger in Joseph Lanners Heurigen-Kapelle und entzweit sich mit seinem alten Chef. Zusammen mit dem charismatischen Pauker Gustl (Willy Fritsch), der prompt auch heimlicher Liebhaber von Lanners Tochter Kati ist, setzt er zum heiteren Kulturkampf um den ’richtigen Walzerstil’ und die Frage an, welches Orchester den besseren Sound pflegt …Drehbuch: Hans Müller, Robert Liebmann; Kamera: Carl Hoffmann; Schnitt: Willy Zehn jun. Musik: Alois Melichar, Franz Grothe (Lieder)
Darsteller: Renate Müller (Kati Lanner), Willy Fritsch (Gustl), Paul Hörbiger (Josef Lanner), Adolf Wohlbrück (Johann Strauss), Rose Barsony (Tänzerin Ilonka), Theo Lingen (Sir Philips, Hofballmusikdirektor)
„Mit dem WALZERKRIEG nimmt Berger das alte bewährte Thema des Wiener Films wieder auf: Musik, Walzerklänge, Tanz, süße Mädels und diesmal noch dazu der alte Radetzkymarsch. Dieser Walzerkrieg ist ein lustiger Krieg, der zwischen Joseph Lanner und dem jüngeren Johann Strauss entbrennt um die größere Volkstümlichkeit, um die Liebe der Wiener Seele, um das Walzerkönigtum. Er führt von den Tanzgärten Wiens bis zu den Thronstufen der jungen englischen Königin Viktoria. Ludwig Berger löst den Film ganz und gar in Melodie, ins Musikalische auf. Tanzweisen und Lieder schwingen durch alle Szenen: »An der Donau, wenn der Wein blüht...« Die schönste Szene im Film muß jeder Tonfilm-historiker niederschreiben: wie der wütende Lanner auf den Holzschranken des Gerichts mit den Fingern einen Takt trommelt, wie der Angeklagte, Johann Strauss, ans Klavier springt, ihn weiterführt, und alle zwei mitten im Gerichtssaale den Radetzkymarsch improvisierend komponieren. Diese und andere musikalischen Höhepunkte verdanken wir dem Musiker Alois Melichar, der hier sein Debüt auf dem Gebiete des Films feiert.“ Oskar Kalbus: Vom Werden deutscher Filmkunst. 2. Teil: Der Tonfilm. Berlin 1935, Seite 33
Mi, 10.12. 20:00
Filmklassiker / Ludwig Berger - Filmreihe
Les Trois Valses (Drei Walzer)
Spielfilm von Ludwig Berger, F 1938, OmU, 97 Min.
Regie: Ludwig Berger, Buch: Leopold Marchand, Hans Müller, Albert Willemetz; Kamera: Eugen Schüfftan
Musik: Johann Strauss (Vater und Sohn), Oscar Straus
Mit Yvonne Printemps Fanny Grandpré (1867) / Yvette Grandpré (1900) / Irène Grandpré (1937), Pierre Fresnay Octave de Chalencey (1867) / Philippe de Chalencey (1900) / Gérard de Chalencey (1937), Henri Guisol Brunner fils (1867, 1900 et 1937), Jean Périer (Le président de Chalencey).
Regie: Ludwig Berger, Buch: Leopold Marchand, Hans Müller, Albert Willemetz; Kamera: Eugen Schüfftan
Musik: Johann Strauss (Vater und Sohn), Oscar Straus
Mit Yvonne Printemps Fanny Grandpré (1867) / Yvette Grandpré (1900) / Irène Grandpré (1937), Pierre Fresnay Octave de Chalencey (1867) / Philippe de Chalencey (1900) / Gérard de Chalencey (1937), Henri Guisol Brunner fils (1867, 1900 et 1937), Jean Périer (Le président de Chalencey).
TROIS VALSES spielt eine Liebesgeschichte über drei Generationen durch und reflektiert dabei sehr subtil, wie sich die Geschlechterverhältnisse verändert haben: 1867 verzichtet Fanny auf den Geliebten, um dessen Militärkarriere nicht zu gefährden; 1900 scheitert die Liebe ihrer Tochter Yvette, weil diese ihre Bühnenlaufbahn als Sängerin nicht aufgeben will; 1939 findet die Enkelin Irène eine erfüllte Liebesbeziehung - prompt mit einem Mann jener Familie, aus der die Liebhaber von Mutter und Großmutter stammten.
Hochkarätig besetzter Musikfilm nach der Operette von Oscar Straus, die 1935 in Zürich in deutscher Sprache uraufgeführt wurde und die 1937 im Théâtre de Bouffes Parisiens in französischer Fassung Premiere hatte. Die legendäre Sopranistin Yvonne Printemps sang damals die Premiere und ist auch der Star im Film; souverän verkörpert sie drei Frauenfiguren über den Zeitraum von drei Generationen. Seine außergewöhnliche künstlerische Qualität erreicht der Film nicht zuletzt wegen der Kamera-Arbeit von Eugen Schüfftan, einem der stilbildenden Kameramänner seiner Zeit. »Zwischen Romantik und leiser Ironie angesiedelter Film, mit dem Ludwig Berger ("Walzerkrieg", 1933) nach der Emigration aus Deutschland seine Vorstellungen des Musikfilms weiterentwickelte« (Filmdienst).
Yvonne Printemps (1894 in Seine-et-Oise — 1977 in Neuilly) war eine der bekanntesten französischen Operetten-Sängerinnen. Sie stand schon als 15jährige in den Folies-Bergère auf der Bühne. Ihre besondere Stimme machte u.a. Sacha Guitry , mit dem sie später verheiratet war, auf sie aufmerksam, es entstanden für sie Musicals, Theaterstücke und sieben Revuen. Ihre Filmographie reicht von 1918 bis 1951 und umfasst 10 Filme, darunter LA DAME AUX CAMELIAS unter der Regie von Fernand Rivers und Abel Gance.
+++ Anschließend Programmpause bis 2026 +++
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Online Tipp || Filmgeschichte: Animationsfilmklassiker aus der Mainzer Partnerstadt Zagreb jetzt online
Das 1956 gegründete Zagreb Film Studio produzierte bis in die 70er Jahre bahnbrechende Animationsfilme, die sich als satirisch, parodistisch und politisch verstanden.
Das Studio hat mehr als 700 kurze Animationsfilme produziert, für das es annähernd 400 Auszeichnungen erhielt. Seine Blütezeit hatte das Studio in den 70er Jahre. Seitdem sind die Filme schwer zu finden und kaum zu sehen. Das ändert sich jetzt!
Weiter lesen:
cinemayence.online/zagreb-film-animationsfilmklassiker-aus-mainzer-partnerstadt-jetzt-online/
Online Tipp || Filmfriend-Bibliothek der Öffentlichen Bücherei Mainz
Die Anna Seghers Bücherei ist dem Video-on-Demand-Netzwerk filmfriend angeschlossen! Mit dem Bibliotheksausweis kann man kostenlos aus mehr als 3.500 Titeln z.T. preisgekrönte Filme und Serien auswählen – mit Suchfunktionen und sorgsam kuratierten Themen-Kollektionen.
Aktueller Bericht || Diskussion um Reform der deutschen Filmförderung
Seit Monaten wird eine Reform der deutschen Filmförderung diskutiert. Im Februar stellte Kulturstaatsministerin Clauda Roth ihre Schwerpunkte der Reform vor: ein Steueranreizmodell, Investitionsverpflichtungen und ein neues Filmfördergesetz (FFG). Diesen Monat hat das BKM einen Referentenentwurf für ein neues FFG zur Diskussion gestellt.Analyse || Mythos Programmkino
»Nach dem Kinoboom der 50er Jahre machte in den 60er Jahren insbesondere die Verbreitung des Fernsehens mit Spielfilmangeboten den innerstädtischen Einzelhäusern das wirtschaftliche Überleben schwer. Die meisten Kinounternehmer reagierten mit baulichen Änderungen: sie setzten kleine Kinos, wie Schachteln, in ihre inzwischen überdimensionierten Häuser (...)
Als Reaktion auf den Wandel entstanden in den 70er Jahren aber auch alternative Kinos, die ein festes Monatsprogramm anboten und sich deshalb als Programmkino bezeichneten.(...)
Aber schon in der nächsten Kinokrise in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts – mediengeschichtlich zeitgleich mit der Einführung des Videorekorders und der TV-Fernbedienung – war der Betrieb von Programmkinos wirtschaftlich nicht mehr tragfähig. Der Kult um sie blieb aber bis heute ...«
Weiter lesen:
https://cinemayence.online/mythos-programmkino/
Online Beitrag || Filmwissen: umfangreiche Beiträge zum Experimental- und Avantgardefilm auf cinemayence.online veröffentlicht
Nach fast einem Jahr Arbeit hat das CinéMayence eine umfangreiche Beitragssammlung online gestellt, in der systematisch wichtige Strömungen und ästhetische Strategien des Avantgarde- und Experimentalfilms bis zur zeitgenössischen Video- und Medienkunst dargestellt werden. Im Mittelpunkt stehen Filme, die auf einer Metaebene selbstreflexiv sind, also auch Aussagen über ihr Medium treffen. Insofern das Medium reflektiert und analysiert wird, sind Experimental- und Avantgarde-Filme hervorragend geeignet Filmwissen und Medienkompetenz zu vermitteln.
Das Thema wird – einem eigenen Curriculum folgend – in drei übergeordneten Blöcken mit neun Kapiteln in Text, Bild und Video behandelt. Beispielhaft werden herausragende Filme und Medienarbeiten von filmgeschichtlich bedeutenden Pionieren bis zu renommierten zeitgenössischen KünstlerInnen auf mehr als 30 Internetseiten analysiert und interpretiert.
Unter anderem geht es um Experimentalfilm als Metafilm (Raum und Zeit im Surrealismus, Dada, Strukturellen Film), Found-Footage-Film als Metafilm (Kompilation, Collage, Aneignung) und Medienkunst als Selbstreflexion (von Nam June Paik bis Dara Birnbaum).
Das von der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur geförderte Projekt dient der Vermittlung von Filmwissen und Medienkompetenz. Die Verbreitung und Vermittlung von Filmwissen und Medienkompetenz ist eine Kernaufgabe Kommunaler Kinos.
Verfasser der Beiträge ist der Leiter des CinéMayence, Reinhard W. Wolf.
URL Startseite:
https://cinemayence.online/filmwissen-beitraege-zum-avantgarde-und-experimentalfilm/