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Lange Kurzfilmnacht des politischen Films
30. September 2009, 20:30 Uhr

AUSVERKAUFT!

Standbild aus Deutschland GEWINNER 2009

Votum der Fachjury:
1. Platz: »Radfahrer« (D)
2. Platz (ex aequo): »Moruk« (D)
2. Platz (ex aequo): »Revolutionary Song« (CAN)

Voten des Publikums:
1) 71 Stimmen: »Radfahrer« (D)
2) 58 Stimmen: »Moruk« (D)
3) 54 Stimmen: »Das grüne Schaf« (D)
4) 41 Stimmen: »Revolutionary Song« (CAN)


Intro

Was ist ein guter Kurzfilm zu aktuellen politischen Themen? Unterscheidet er sich überhaupt von einem guten “unpolitischen” Kurzfilm? Wir stellen diese Frage ganz praktisch, indem wir Filme zeigen: aktuelle deutsche und internationale Kurzfilme. Die Antwort geben eine Fachjury sowie das Publikum ebenfalls ganz praktisch mit ihren Stimmzetteln.
Ein Imbiss und Getränke erleichtern die Diskussionen.
Die Voten dienen als Ankaufsempfehlungen für den Einsatz in der politischen Bildung.

Fachjury (s. Bild von r. nach l.):

  • Natascha Gikas (Deutsches Filmmuseum, Frankfurt)
  • Prof. Harald Schleicher (Filmemacher, Dozent an der Akademie f. Bildende Künste Mainz)
  • Maria Weyer (Medienpädagogin, Medienzentrum Wiesbaden e.V.)

    Moderation:

  • Dr. Rüdeger Schlager (Landeszentrale für politische Bildung RLP, l. im Bild)
  • Reinhard W. Wolf (CinéMayence)

    Die Veranstaltung beginnt um 20.30 Uhr und endet etwa um 00.30 Uhr. Eintritt: 4,00 Euro (Einheitspreis inkl. Imbiss). Reservierungen empfohlen!

    Hintergrund

    Die Veranstaltungsreihe wurde 1999 von der Landeszentrale und dem CinéMayence initiiert. Folgendes Statement zur ersten Veranstaltung erläutert die zugrunde liegende Idee:
    »Der Kurzfilm ist ein beliebtes Medium, um ein Thema anzureißen und damit Anlaß für Diskussionen zu geben. Er kann prägnant informieren, provokant Widerspruch herausfordern oder einfühlsam ein Stimmungsbild vermitteln. Aber, wer erinnert sich nicht etwa an Filmvorführungen in der Schulzeit, die zwar immer eine willkommene Unterbrechung, doch filmisch veraltet oder pädagogisch langweilig waren... Wir stellen in dieser Veranstaltung die Frage: was ist ein guter Kurzfilm zu aktuellen politischen Themen? Welcher Film ist geeignet? Für die lange Kurzfilmnacht wollen wir Filme auswählen, die zugleich auch im Kino funktionieren, also anspruchsvoll unterhalten und künstlerisch herausragend sind.«

    Es laden ein: die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem CinéMayence.


    Programm (alphabetische Folge):

    Standbild aus Aegtux »Ägtux (Geschichten erzählen)«
    Regie, Animation: Tania Anaya; Produktion: Filmegraph
    Brasilien 2005; Beta SP/PAL, F, 22 Min, portugiesisch/maxakali mit engl. Untertiteln

    Im brasilianischen Vale do Mucuri (Bundesstaat Minas Gerais) leben die Maxacali-Indianer. Die Maxakali verfügen über hervorragende Fähigkeiten in Kunsthandwerk und Musik. Laut der Medien leben sie im Elend. Dieser Film zeigt das, was in den Medien zu kurz kommt: den kulturellen Reichtum der Maxakali.

    Bio-/Filmografie: MA in Kunst an der Universität UFMG in Minas Gerais; Beschäftigung mit Grafikdesign, Animations-, Dokumentar- und Werbefilmen; 1989 MU; 1992 Balançando na gangorra; 1995 100 anos de cinema/100 anos de BH; 1998 Castelos de vento; 1999 Absolut Vodka; 204 Honrados amaros benditos.

    Website/Kontakt: www.anaya.com.br/
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 8,75% (der abgegebenen Stimmen in Programm 1)


    Standbild aus Coal Spell »Coal Spell (Fluch der Kohle)«
    Regie, Animation: Sun Xun, China (People's Republic) 2008, Beta SP, 08:00

    Gelbe Sandstürme richten in der mysteriösen Stadt Verheerungen an. Riesige Schlote ragen mitten in der Stadt in den Himmel und stoßen schwarzen Rauch aus, der die Sonne verdunkelt. Die Sprache der Doktrin erklingt täglich um die Wissbegier der Welt zu bannen. Die Stadt ist ein furchtbares Gefängnis, in dem Geschichte wie ein Monster eingesperrt wird. Eines Tages zwangen die Menschen einen kreischenden sowjetischen Bagger die Außenhaut der Erde zu öffnen und dabei allmählich das Herz der Stadt zu verschütten ...

    Inspiriert von einem alten 5 Yuan RMB-Geldschein, erzählt der Filmemacher von Aufstieg und Fall der Stadt Fuxin – einem alten, industriellen Kohleort im Nordwesten Chinas. Aus Nostalgie und aufgrund eigener Erlebnisse beginnt der Filmemacher sowohl Geschichte und Macht in Frage zu stellen.

    Bio-/Filmografie: 1980 in Fuxin, China, geboren. Lebt und arbeitet heute in Hangzhou. 2005 Absolvent des Print-making Department an der China Academy of Fine Arts. 2005 gründete er das Phi Animation Studio. Filme: „Magician’s Lie“ (2005), „Mythos“ (2006), „Requiem“ (2007)
    Kontakt/Distribution: Shanghart-Gallery
    Blog des Filmemachers: artanimation.blog.sohu.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 11,43% (der abgegebenen Stimmen in Programm 1)


    »Das grüne Schaf«
    Carsten Strauch
    Animationsfilm, D 2008, 4 Min, 35mm 1:1,85, Farbe

    Marcel hat es nicht leicht in der Schule. Als grünes Schaf wird er häufig ausgegrentzt und mit Vorurteilen konfrontiert. Doch seien Familie gibt ihm Halt. Der Film erzählt in kurzen Interview-Auschnitten von dem Alltag der Patchwork-Familie El Sapo und berichtet von den Schwierigkeiten eines partnerschaftlichen Zusammenlebens zwischen Fröschen und Schafen.

    geboren am 1971 in Offenbach. 1992-2000 Studium der "Visuellen Kommunikation" an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. Seit 1998 Praktikum im Bereich Script/Continuity (U5 Filmproduktion) und Arbeit als Regie-Assistent (HR). 2001 Abschluß als "Diplom Designer" an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. 2008 Dozententätigkeit im Bereich Schauspielführung an der HfG Offenbach. Filme (u.a.): "Futter" (1996), "Unter Druck" (1997), "Nachbarn" (2000), "Demokratie" (2000), "Das Taschenorgan" (2000), "Familienrevier" (2001), "Der Aufschneider" (2007).
    URL des Filmemachers: www.carsten-strauch.de
    Distribution: Kurzfilmagentur Hamburg

    Positive Publikumsvoten: 29,03% (der abgegebenen Stimmen in Programm 2)


    Standbild aus Hunger »Hunger«
    Regie: Carolina Hellsgård, Produktion: Filmgestalten, Berlin; D 2009, 35mm, 15:30
    Spielfilm

    Die vernachlässigten Geschwister Roland und Paul beobachten die Abschiebung der illegalen Nachbarsfamilie. Nachdem die Polizei die Familie abgeführt hat, fassen die beiden Brüder Mut und betreten die fremde Wohnung. Dort entdecken Roland und Paul eine neue Welt: In der Küche steht Essen auf dem Tisch, sie finden einen CD-Player, Kleidung und Schminkzeug. Für einen Moment haben sie die Chance, tun zu dürfen, was sie wollen - doch als der Vater sie entdeckt, werden sie in die Wirklichkeit zurückgeholt.

    Bio-/Filmografie: geboren 1977 in Stockholm; 1998-2002 Filmstudium an Universität Stockholm; 2003-2007 Studium an der UdK Berlin. DAAD Stipendium in Los Angeles. Filme (u.a.): „Goodbye Randy“ (2002), „Still“ (2006), „Thicker than Water“ (2005), „Durst haben“ (2006), „Karaoke“ (2008), „Hidden“ (2009), „Hunger“ (2009).
    Kontakt: www.hellsgard.com/
    www.hunger-derfilm.de
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 27,96% (der abgegebenen Stimmen in Programm 2)


    Standbild aus Moruk »Moruk«

    Regie, Produktion: Serdal Karaça; D 2009, Beta SP, 29 Min
    Darsteller: Oktay Özdemir, Burak Yigit, Irina Potapenko

    Der introvertierte Hakan und der lebenslustige Murat sind unzertrennlich. Die beiden jungen Deutsch-Türken treffen sich täglich, hängen gemeinsam an "ihrer" Ecke im Kreuzberger Kiez ab, kiffen, philosophieren und streiten. Die Tage wiederholen sich, die Zeit vergeht. Als die hübsche Irina und ihre Freundin Klara zufällig den Weg der beiden Jungs kreuzen, keimt Hoffnung auf Veränderung auf.

    Bio-/Filmografie: Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Lebt und arbeitet in Berlin. Filme: „Em d’r Brodpan“ (2004), „Schwimm, wenn Du kannst“ (2005), „Die Prüfung“ (2005), „Moruk“ (2008)
    Video-Streaming Deutsche Welle-TV: www.filmportal-service.de/dw_08052009_moruk.html

    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 31,18% (der abgegebenen Stimmen in Programm 2)


    Eitan Efrat »Prrrride (Stolz)«
    Regie: Sirah Foighel Brutmann, Eitan Efrat; Israel/NL 2008, Beta SP (DV), 3:00

    Wie Musik, Militär, Mutter und Sohn zueinander in Beziehung treten.

    Bio-/Filmografie: geboren in Israel. Eitan Efrat graduierte 2001 an der Thelma Yelin High School for Arts. 2006 zog er nach Brüssel um und arbeitet dort seitdem als unabhängiger Künstler in Zusammenarbeit mit Sirah Foighel Brutmann (damalige Tanz-Studentin bei P.A.R.T.S Brüssel). „Stragedy“ (Tanzperformance), „Complex“ (Video, 2008). 2009 Gründung der Band „The Ramirez Brothers“. Eitan Efrat studiert derzeit an der Gerrit Rietveld Akademie Amsterdam.
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 11,83% (der abgegebenen Stimmen in Programm 2)


    Standbild aus Radfahrer »Radfahrer«
    Regie: Marc Thümmler, Produktion: Tiefsee-Produktion; D 2008, Betas SP (DV), 27:30
    Dokumentarfilm

    Radfahrer - das war der Codename, den sich die Stasi für den Fotografen Harald Hauswald ausgedacht hatte. Der DDR-Fotograf Harald Hauswald suchte seine Motive stets abseits der propagierten Ideale des SED-Staates, weshalb er seit den frühen 80er Jahren regelmäßig durch die Stasi überwacht wurde. Dieses oppositionelle Verhältnis wurde dem Gestaltungsprinzip des Films RADFAHRER zugrunde gelegt. Hauswalds Fotos werden darin mit den Texten aus seiner Stasi-Akte konfrontiert, wodurch die näheren Umstände, Hintergründe und Konsequenzen seiner Arbeit als Fotograf im Ost-Berlin der 80er Jahre näher beleuchtet werden.

    Biografie: 2003-2008 Studium der Medienwissenschaft an der Universität und der FH Potsdam. Aufnahmeleiter und Regieassistenz an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin und der UdK Berlin. Arbeitet zur Zeit bei der Deutschen Kinemathek Berlin.
    Filmblog: http://radfahrer-film.blogspot.com/
    Trailer: sevenload.com
    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 50,71% (der abgegebenen Stimmen in Programm 1)


    Standbild aus Revolutionary Song »Revolutionary Song«
    Istvan Kantor, Kanada 2005, Beta SP, 9:30 Min., engl. OF

    Der Film zollt dem filmischen Chaos der Videoclips Tribut. Er erzählt vom Besuch des 16-jährigen Istvan Kantor in Paris im Jahre 1966. Kantor erinnert sich an einen unfreiwilligen Haarschnitt und einen Streit mit seinem Vater.

    Bio-/Filmografie: Studium der Medizin in Budapest; 1976 Emigration nach Paris; Filmemacher, Performance- und Videokünstler (aka Monty Cantsin) in Paris, Berlin, Montréal, New York, Toronto; Begründer des Neoismus; Filme seit 1984; Videoauswahl: "Bagdata" (documenta 8), "Barricades" (1993), "Nineveh" (1997), "Black Flag" (1998), "Red Flag" (1999), "Broadcast" (2000), "The Trinity Session" (2001),"Lebensraum/Lifespace" (2004)
    Website des Filmemachers: http://www.istvankantor.com/
    Porträt: Canadian-Hungarian Artists' Collective, Istvan Kantor

    Printsource: Archiv der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen

    Positive Publikumsvoten: 29,28% (der abgegebenen Stimmen in Programm 1)


    Programm 3 (außer Konkurrenz)

    Während der Jury-Beratung zeigen wir als Vorschau auf ein Programm im November Kurzfilme von der Filmabteilung der Tel Aviv University
    (Dauer ca. 20 - 30 Minuten)

    anschließend: Bekanntgabe der Gewinner


    GEWINNER 2008

    Votum der Fachjury:
    1. Platz: »Nezrimoe (Das Unsichtbare)« (RUS)
    2. Platz: »Reise zum Wald« (D)
    3. Platz: »Eddie Proctor« (UK)

    Voten des Publikums:
    72% positive Stimmen: »Outsourcing« (D)
    41% positive Stimmen: »Die neue Zeit« (D)
    40% positive Stimmen: »Ma'rib« (D)
    39% positive Stimmen: »Deutschland - ein Herbstmärchen« (D)
    38% positive Stimmen: »Reise zum Wald« (D)


    CinéMayence
    Grafik Schoenborner Hof Fassade Studiokino der AG Stadtkino e.V.
    im Schönborner Hof (Institut Français)
    Schillerstraße 11
    55116 Mainz
    Kartenreservierungen: Tel. 06131/22 83 68 | E-Mail

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